PRP in der Orthopädie: Wie Eigenbluttherapie Sehnen- und Muskelverletzungen heilt

Jul 10, 2025

Verletzungen an Sehnen und Muskeln zählen zu den häufigsten Beschwerden in der Orthopädie – besonders bei sportlich aktiven Menschen. Ob durch Überbelastung, wiederholte Fehlbewegungen oder plötzliche Traumata: Beschwerden wie Tennisarm, Achillessehnenentzündung oder Muskelriss beeinträchtigen den Alltag und die Leistungsfähigkeit erheblich. Die Eigenbluttherapie mit PRP (Platelet-Rich Plasma) bietet eine natürliche Alternative zu Kortisoninjektionen oder operativen Eingriffen. Besonders bei chronischen Beschwerden, bei denen andere Therapien nicht greifen, zeigt PRP vielversprechende Ergebnisse. In diesem Beitrag beleuchten wir die Wirkung, Studienlage, den Ablauf und die Erfolgschancen der PRP-Therapie bei Sehnen- und Muskelverletzungen.

Biologischer Wirkmechanismus

Die enthaltenen Wachstumsfaktoren und Zytokine in PRP spielen eine zentrale Rolle im Heilungsprozess:

  • Stimulation von Zellproliferation und Gewebeerneuerung

  • Verbesserung der Mikrozirkulation

  • Aktivierung von Fibroblasten zur Kollagenbildung

  • Entzündungshemmende Wirkung

Diese Prozesse fördern eine schnellere und qualitativ hochwertigere Heilung von Sehnen- und Muskelgewebe.

Wann PRP besonders wirksam ist

PRP zeigt die besten Ergebnisse bei chronischen, degenerativen Verletzungen, wie z. B. Tendinopathien. Bei akuten Muskelrissen kann PRP den Heilungsprozess beschleunigen, sollte jedoch fachgerecht in ein Rehabilitationskonzept integriert werden.


Wissenschaftliche Studien & klinische Evidenz

PRP bei Tennisarm (Epicondylitis lateralis)

Mehrere randomisierte Studien zeigen, dass PRP-Injektionen beim Tennisarm eine langfristig bessere Wirkung als Kortison erzielen, insbesondere bezüglich Schmerzreduktion und Funktionserhalt. Eine Meta-Analyse aus dem American Journal of Sports Medicine berichtet von signifikant besseren Ergebnissen nach 6 Monaten.

PRP bei Achillessehnenentzündung

Chronische Achillessehnenreizungen sprechen gut auf PRP an. Studien zeigen, dass PRP die Vaskularisierung fördert und die Kollagenstruktur verbessert. Bei akuten Rissen ist PRP hingegen weniger wirksam als operative Interventionen.

PRP bei Muskelverletzungen

Profisportler profitieren besonders von PRP bei Muskelfaserrissen. Eine Studie aus dem Bereich Profifußball ergab, dass PRP die Rekonvaleszenzzeit um bis zu 30 % verkürzen kann, sofern sie zeitnah und kombiniert mit Physiotherapie eingesetzt wird.

Aktuelle Empfehlungen

Organisationen wie die International Society for Medical Shockwave Treatment (ISMST) empfehlen PRP in der Orthopädie bei klar definierter Indikation. Auch Cochrane Reviews und Leitlinien stützen die Anwendung in bestimmten Fällen, obwohl standardisierte Protokolle noch fehlen.


Ablauf der PRP-Behandlung bei Sehnen- und Muskelproblemen

Diagnostik vorab

  • Klinische Untersuchung

  • Bildgebung: Ultraschall zur genauen Lokalisation der Verletzung, ggf. MRT

Schritt-für-Schritt-Ablauf

  1. Blutabnahme: 10–20 ml venöses Blut

  2. Zentrifugation: Trennung in Plasma, Leukozyten, Erythrozyten

  3. Aufbereitung: Gewinnung von ca. 2–5 ml PRP

  4. Injektion: gezielt unter Ultraschallkontrolle in das betroffene Areal

Nachsorge & Reha

  • 24 h Schonung des Injektionsbereichs

  • In den ersten 7 Tagen: reduzierte Belastung, kein intensiver Sport

  • Danach schrittweise Steigerung der Belastung

  • Begleitende Physiotherapie und isometrische Übungen werden empfohlen

Zeitlicher Ablauf

  • Erste Besserung: nach 1–3 Wochen

  • Volle Wirkung: nach 6–8 Wochen

  • Bei chronischen Beschwerden: 2–3 Injektionen im Abstand von je 2 Wochen


Erfahrungen & Erfolgsaussichten aus der Praxis

Patientenstimmen

Viele Patienten berichten von:

  • Schmerzlinderung innerhalb weniger Wochen

  • Verbesserung der Beweglichkeit

  • Vermeidung einer Operation (insbesondere bei Tennisarm & Achillessehne)

Profisportler

Zahlreiche Profisportler aus dem internationalen Spitzensport setzen seit Jahren auf PRP. Der bekannteste Fall ist Tennisstar Rafael Nadal, der PRP mehrfach bei chronischen Knieproblemen erhalten hat.

Realistische Einschätzung der Ergebnisse

  • PRP verkürzt die Heilungsdauer, ersetzt aber nicht die physiotherapeutische Betreuung.

  • Erfolg hängt stark von Alter, Beschwerdedauer und Verletzungstyp ab.

  • Beste Ergebnisse: bei chronischen Reizzuständen, nicht bei kompletten Rissen.


Nebenwirkungen, Risiken & Grenzen der PRP-Therapie

Mögliche Nebenwirkungen

  • Rötung, leichte Schwellung und Druckschmerz

  • Kurzzeitige Reizzustände durch Zellaktivierung

  • Sehr selten: Infektionen, falls steril nicht korrekt gearbeitet wird

Kontraindikationen

  • Akute Infektionen, z. B. Grippe, Wundinfektion

  • Gerinnungsstörungen oder Einnahme von Antikoagulanzien

  • Krebsleiden oder Autoimmunerkrankungen im akuten Schub

Grenzen der Methode

  • Kein Ersatz für chirurgische Rekonstruktion bei kompletten Sehnenrissen

  • Noch fehlende Standardisierung (Dosis, Frequenz, PRP-Typ)

  • Wirkung bei Muskelzerrungen geringer als bei Muskelfaserriss

PRP vs. Kortison vs. OP

Kriterium

PRP

Kortison

Operation

Entzündungshemmend

Ja (biologisch)

Ja (pharmakologisch)

Indirekt durch Reparatur

Geweberegeneration

Ja

Nein

Ja

Risiko

Gering

Sehnenschäden möglich

Höher (invasiv, Narkose)

Anwendungsdauer

Mittel (mehrere Wochen)

Kurzfristig

Langfristig

Kosten

Mittel

Gering

Hoch


FAQ – Häufige Fragen zur PRP-Therapie in der Orthopädie

Hilft PRP bei einem Sehnenriss wirklich?

PRP ist vor allem bei Teilrupturen und chronischen Reizungen wirksam. Bei kompletten Rissen ist meist eine operative Versorgung notwendig.

Wie lange dauert die Reha nach PRP bei Muskelverletzungen?

In der Regel 2–6 Wochen je nach Schwere der Verletzung und Sportart. PRP kann die Heilung um bis zu 30 % beschleunigen.

Was kostet eine PRP-Behandlung bei Sehnenproblemen?

Die Preise liegen zwischen 250 und 450 Euro pro Sitzung. In der Regel sind 2–3 Sitzungen notwendig.

Wird PRP von der Krankenkasse bezahlt?

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen PRP meist nicht. Private Versicherer können auf Antrag leisten.

Wie viele PRP-Sitzungen braucht man bei einem Tennisarm?

Meist genügen 2 Injektionen im Abstand von 14 Tagen. In schweren Fällen wird eine dritte Sitzung empfohlen.


Fazit: Wann lohnt sich PRP bei Sehnen- und Muskelverletzungen?

Die PRP-Therapie bietet eine vielversprechende Alternative zur medikamentösen oder operativen Behandlung. Ihre Stärken liegen vor allem in:

  • der natürlichen Wirkweise ohne Fremdstoffe,

  • der guten Verträglichkeit,

  • der Möglichkeit zur Verkürzung der Rehabilitationszeit.

Besonders geeignet ist PRP bei:

  • chronischem Tennisarm

  • Achillessehnenreizungen

  • Muskelriss mit funktioneller Einschränkung

Wichtig ist eine sorgfältige Indikationsstellung durch Fachärzt:innen und die Einbindung in ein ganzheitliches Therapie- und Reha-Konzept.

PRP in der Orthopädie: Wie Eigenbluttherapie Sehnen- und Muskelverletzungen heilt

Jul 10, 2025

Verletzungen an Sehnen und Muskeln zählen zu den häufigsten Beschwerden in der Orthopädie – besonders bei sportlich aktiven Menschen. Ob durch Überbelastung, wiederholte Fehlbewegungen oder plötzliche Traumata: Beschwerden wie Tennisarm, Achillessehnenentzündung oder Muskelriss beeinträchtigen den Alltag und die Leistungsfähigkeit erheblich. Die Eigenbluttherapie mit PRP (Platelet-Rich Plasma) bietet eine natürliche Alternative zu Kortisoninjektionen oder operativen Eingriffen. Besonders bei chronischen Beschwerden, bei denen andere Therapien nicht greifen, zeigt PRP vielversprechende Ergebnisse. In diesem Beitrag beleuchten wir die Wirkung, Studienlage, den Ablauf und die Erfolgschancen der PRP-Therapie bei Sehnen- und Muskelverletzungen.

Biologischer Wirkmechanismus

Die enthaltenen Wachstumsfaktoren und Zytokine in PRP spielen eine zentrale Rolle im Heilungsprozess:

  • Stimulation von Zellproliferation und Gewebeerneuerung

  • Verbesserung der Mikrozirkulation

  • Aktivierung von Fibroblasten zur Kollagenbildung

  • Entzündungshemmende Wirkung

Diese Prozesse fördern eine schnellere und qualitativ hochwertigere Heilung von Sehnen- und Muskelgewebe.

Wann PRP besonders wirksam ist

PRP zeigt die besten Ergebnisse bei chronischen, degenerativen Verletzungen, wie z. B. Tendinopathien. Bei akuten Muskelrissen kann PRP den Heilungsprozess beschleunigen, sollte jedoch fachgerecht in ein Rehabilitationskonzept integriert werden.


Wissenschaftliche Studien & klinische Evidenz

PRP bei Tennisarm (Epicondylitis lateralis)

Mehrere randomisierte Studien zeigen, dass PRP-Injektionen beim Tennisarm eine langfristig bessere Wirkung als Kortison erzielen, insbesondere bezüglich Schmerzreduktion und Funktionserhalt. Eine Meta-Analyse aus dem American Journal of Sports Medicine berichtet von signifikant besseren Ergebnissen nach 6 Monaten.

PRP bei Achillessehnenentzündung

Chronische Achillessehnenreizungen sprechen gut auf PRP an. Studien zeigen, dass PRP die Vaskularisierung fördert und die Kollagenstruktur verbessert. Bei akuten Rissen ist PRP hingegen weniger wirksam als operative Interventionen.

PRP bei Muskelverletzungen

Profisportler profitieren besonders von PRP bei Muskelfaserrissen. Eine Studie aus dem Bereich Profifußball ergab, dass PRP die Rekonvaleszenzzeit um bis zu 30 % verkürzen kann, sofern sie zeitnah und kombiniert mit Physiotherapie eingesetzt wird.

Aktuelle Empfehlungen

Organisationen wie die International Society for Medical Shockwave Treatment (ISMST) empfehlen PRP in der Orthopädie bei klar definierter Indikation. Auch Cochrane Reviews und Leitlinien stützen die Anwendung in bestimmten Fällen, obwohl standardisierte Protokolle noch fehlen.


Ablauf der PRP-Behandlung bei Sehnen- und Muskelproblemen

Diagnostik vorab

  • Klinische Untersuchung

  • Bildgebung: Ultraschall zur genauen Lokalisation der Verletzung, ggf. MRT

Schritt-für-Schritt-Ablauf

  1. Blutabnahme: 10–20 ml venöses Blut

  2. Zentrifugation: Trennung in Plasma, Leukozyten, Erythrozyten

  3. Aufbereitung: Gewinnung von ca. 2–5 ml PRP

  4. Injektion: gezielt unter Ultraschallkontrolle in das betroffene Areal

Nachsorge & Reha

  • 24 h Schonung des Injektionsbereichs

  • In den ersten 7 Tagen: reduzierte Belastung, kein intensiver Sport

  • Danach schrittweise Steigerung der Belastung

  • Begleitende Physiotherapie und isometrische Übungen werden empfohlen

Zeitlicher Ablauf

  • Erste Besserung: nach 1–3 Wochen

  • Volle Wirkung: nach 6–8 Wochen

  • Bei chronischen Beschwerden: 2–3 Injektionen im Abstand von je 2 Wochen


Erfahrungen & Erfolgsaussichten aus der Praxis

Patientenstimmen

Viele Patienten berichten von:

  • Schmerzlinderung innerhalb weniger Wochen

  • Verbesserung der Beweglichkeit

  • Vermeidung einer Operation (insbesondere bei Tennisarm & Achillessehne)

Profisportler

Zahlreiche Profisportler aus dem internationalen Spitzensport setzen seit Jahren auf PRP. Der bekannteste Fall ist Tennisstar Rafael Nadal, der PRP mehrfach bei chronischen Knieproblemen erhalten hat.

Realistische Einschätzung der Ergebnisse

  • PRP verkürzt die Heilungsdauer, ersetzt aber nicht die physiotherapeutische Betreuung.

  • Erfolg hängt stark von Alter, Beschwerdedauer und Verletzungstyp ab.

  • Beste Ergebnisse: bei chronischen Reizzuständen, nicht bei kompletten Rissen.


Nebenwirkungen, Risiken & Grenzen der PRP-Therapie

Mögliche Nebenwirkungen

  • Rötung, leichte Schwellung und Druckschmerz

  • Kurzzeitige Reizzustände durch Zellaktivierung

  • Sehr selten: Infektionen, falls steril nicht korrekt gearbeitet wird

Kontraindikationen

  • Akute Infektionen, z. B. Grippe, Wundinfektion

  • Gerinnungsstörungen oder Einnahme von Antikoagulanzien

  • Krebsleiden oder Autoimmunerkrankungen im akuten Schub

Grenzen der Methode

  • Kein Ersatz für chirurgische Rekonstruktion bei kompletten Sehnenrissen

  • Noch fehlende Standardisierung (Dosis, Frequenz, PRP-Typ)

  • Wirkung bei Muskelzerrungen geringer als bei Muskelfaserriss

PRP vs. Kortison vs. OP

Kriterium

PRP

Kortison

Operation

Entzündungshemmend

Ja (biologisch)

Ja (pharmakologisch)

Indirekt durch Reparatur

Geweberegeneration

Ja

Nein

Ja

Risiko

Gering

Sehnenschäden möglich

Höher (invasiv, Narkose)

Anwendungsdauer

Mittel (mehrere Wochen)

Kurzfristig

Langfristig

Kosten

Mittel

Gering

Hoch


FAQ – Häufige Fragen zur PRP-Therapie in der Orthopädie

Hilft PRP bei einem Sehnenriss wirklich?

PRP ist vor allem bei Teilrupturen und chronischen Reizungen wirksam. Bei kompletten Rissen ist meist eine operative Versorgung notwendig.

Wie lange dauert die Reha nach PRP bei Muskelverletzungen?

In der Regel 2–6 Wochen je nach Schwere der Verletzung und Sportart. PRP kann die Heilung um bis zu 30 % beschleunigen.

Was kostet eine PRP-Behandlung bei Sehnenproblemen?

Die Preise liegen zwischen 250 und 450 Euro pro Sitzung. In der Regel sind 2–3 Sitzungen notwendig.

Wird PRP von der Krankenkasse bezahlt?

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen PRP meist nicht. Private Versicherer können auf Antrag leisten.

Wie viele PRP-Sitzungen braucht man bei einem Tennisarm?

Meist genügen 2 Injektionen im Abstand von 14 Tagen. In schweren Fällen wird eine dritte Sitzung empfohlen.


Fazit: Wann lohnt sich PRP bei Sehnen- und Muskelverletzungen?

Die PRP-Therapie bietet eine vielversprechende Alternative zur medikamentösen oder operativen Behandlung. Ihre Stärken liegen vor allem in:

  • der natürlichen Wirkweise ohne Fremdstoffe,

  • der guten Verträglichkeit,

  • der Möglichkeit zur Verkürzung der Rehabilitationszeit.

Besonders geeignet ist PRP bei:

  • chronischem Tennisarm

  • Achillessehnenreizungen

  • Muskelriss mit funktioneller Einschränkung

Wichtig ist eine sorgfältige Indikationsstellung durch Fachärzt:innen und die Einbindung in ein ganzheitliches Therapie- und Reha-Konzept.