Radiale vs. fokussierte Stoßwellentherapie: Unterschiede, Wirkung & Anwendungstipps

Jul 10, 2025

Die Stoßwellentherapie hat sich in den letzten Jahren als eine beliebte, nicht-invasive Behandlungsmethode für verschiedenste orthopädische Beschwerden etabliert. Ob Fersensporn, Kalkschulter oder Muskelverletzungen – Stoßwellen können gezielt Schmerzen lindern und die Heilung unterstützen. Doch nicht jede Stoßwelle ist gleich: Die Unterscheidung zwischen radialer und fokussierter Stoßwellentherapie ist entscheidend für den Behandlungserfolg. In diesem Artikel erfahren Sie, worin sich die beiden Verfahren unterscheiden, wie sie wirken, wann welches Verfahren sinnvoll ist – und worauf Sie bei der Auswahl achten sollten. Ziel ist es, Patient:innen und Fachleuten eine klare Entscheidungshilfe zu bieten und das Thema radiale vs. fokussierte Stoßwellentherapie suchmaschinenoptimiert und verständlich aufzubereiten.

Was ist radiale Stoßwellentherapie (rESWT)?

Die radiale Stoßwellentherapie erzeugt mechanische Druckwellen, die sich fächerartig und flächig im Gewebe ausbreiten. Die Energie konzentriert sich auf die oberflächlichen Strukturen, weshalb sie bevorzugt bei muskulären Beschwerden, Triggerpunkten und Sehnenansätzen angewendet wird.

Technische Funktionsweise

Bei der rESWT wird mittels Druckluft ein Projektil in einem Applikator beschleunigt. Dieses trifft auf einen Transmitter, der die Energie auf das Gewebe überträgt. Die Wellen sind weniger gebündelt als bei der fokussierten Variante und dringen bis zu 3–5 cm tief in das Gewebe ein.

Typische Einsatzgebiete

  • Myofasziale Schmerzsyndrome

  • Triggerpunkttherapie

  • Achillessehnenreizungen

  • Tennis- oder Golferellenbogen

  • Muskelverhärtungen

Die Behandlung ist in der Regel weniger schmerzhaft, dafür oft etwas oberflächlicher in der Wirkung.


Was ist fokussierte Stoßwellentherapie (fESWT)?

Im Gegensatz zur radialen Stoßwelle ist die fokussierte Stoßwelle präzise gebündelt und erreicht deutlich tiefere Gewebeschichten mit höherer Energiedichte. Sie wird vor allem dort eingesetzt, wo das Problem tief im Gewebe liegt oder eine gezielte Knochenstimulation erforderlich ist.

Technischer Aufbau

Fokussierte Stoßwellen werden mittels:

  • piezoelektrischer,

  • elektromagnetischer oder

  • elektrohydraulischer Verfahren erzeugt.

Diese Energiequellen erzeugen kurze, hochenergetische Wellen, die exakt auf den Zielpunkt im Körper ausgerichtet werden können.

Typische Einsatzgebiete

  • Pseudarthrosen (nicht heilende Knochenbrüche)

  • Kalkschulter (Tendinosis calcarea)

  • Plantarfasziitis / Fersensporn

  • Tiefliegende Sehnen- oder Gelenkprobleme

Die fokussierte Stoßwelle gilt als medizinisch wirksamer, ist aber in der Anwendung häufig intensiver und kostenintensiver.


Unterschiede radialer und fokussierter Stoßwellen im Vergleich

Die Wahl zwischen rESWT und fESWT sollte nicht willkürlich, sondern auf Basis von Beschwerden, Lokalisation und Therapieziel getroffen werden. Hier die sieben wichtigsten Unterschiede:

1. Eindringtiefe

  • rESWT: max. ca. 3–5 cm

  • fESWT: bis zu 12 cm, auch tiefliegende Strukturen erreichbar

2. Energieverteilung

  • rESWT: breite Streuung, geringere Energiedichte

  • fESWT: punktgenau, hohe Energiedichte

3. Schmerzempfinden

  • rESWT: meist gut verträglich

  • fESWT: je nach Intensität schmerzhafter, ggf. Lokalanästhesie

4. Gerätetechnik

  • rESWT: kompakter, günstiger in der Anschaffung

  • fESWT: komplexe Technologie, teurer und oft nur in Fachzentren

5. Behandlungsziele

  • rESWT: Muskel- und Sehnenreizungen, myofasziale Trigger

  • fESWT: Kalkablagerungen, Knochenstimulation, tiefes Gewebe

6. Kosten & Verfügbarkeit

  • rESWT: günstiger, breiter einsetzbar

  • fESWT: teurer, selektiver Einsatz

7. Eignung je nach Indikation

  • Oberflächliche Beschwerden → rESWT

  • Tiefliegende oder chronische Probleme → fESWT


Wann ist welche Stoßwellentherapie die richtige Wahl?

Die Entscheidung für radial oder fokussiert hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Nach Art der Erkrankung

  • Fersensporn: beide Methoden wirksam, fESWT bei chronischem Verlauf

  • Kalkschulter: meist fESWT empfohlen

  • Muskelverspannungen: rESWT ausreichend

  • Tennisarm: je nach Tiefe, oft Kombination beider sinnvoll

Nach Lokalisation

  • Oberflächlich (Muskulatur, Sehnenansatz): rESWT

  • Tief (Knochen, Gelenknähe, Kapsel): fESWT

Kombination beider Verfahren

In der Praxis werden beide Verfahren oft ergänzend eingesetzt: Die radiale Stoßwelle für großflächige Lockerung, die fokussierte zur punktuellen Tiefenbehandlung.


Erfahrungen & Studien: Was sagt die Wissenschaft?

Zahlreiche Studien haben die Wirksamkeit von rESWT und fESWT untersucht. Die Ergebnisse sind differenziert, zeigen aber eine klare Tendenz:

Studienergebnisse im Überblick

  • Plantarfasziitis: Beide Methoden wirksam; fESWT zeigt langfristig bessere Ergebnisse

  • Kalkschulter: fESWT reduziert Kalkeinlagerungen deutlich

  • Tendinopathien (z. B. Tennisellenbogen): rESWT verbessert Funktion, reduziert Schmerzen

  • Pseudarthrose: Nur fESWT zeigt nachweislich regenerative Effekte

Leitlinien & Empfehlungen

Die ISMST (International Society for Medical Shockwave Treatment) empfiehlt den Einsatz beider Verfahren je nach Indikation, weist aber auf die größere Tiefenwirkung der fESWT hin.


FAQ: Häufige Fragen zur radialen & fokussierten Stoßwellentherapie

Was ist besser: radiale oder fokussierte Stoßwellentherapie?

Das kommt auf die Art und Tiefe der Beschwerden an. Oberflächliche Muskelprobleme sprechen gut auf rESWT an, tiefer liegende Beschwerden auf fESWT.

Ist die Behandlung schmerzhaft?

Radiale Stoßwellen sind meist gut verträglich. Fokussierte Stoßwellen können schmerzhaft sein, insbesondere bei hoher Energie. Eine lokale Betäubung kann helfen.

Wie oft sollte behandelt werden?

In der Regel 3—5 Sitzungen im Abstand von 7–10 Tagen. Die genaue Zahl hängt von der Diagnose und dem Verlauf ab.

Werden die Kosten übernommen?

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten nur in sehr wenigen Fällen (z. B. Fersensporn). Privatkassen zahlen häufiger, vorherige Abklärung ist ratsam.

Kann man beide Verfahren kombinieren?

Ja. Viele Praxen nutzen die Kombination, um erst das Gewebe zu lockern (rESWT) und dann gezielt tiefer zu arbeiten (fESWT).


Fazit: Entscheidungshilfe für Patient:innen & Ärzt:innen

Die Entscheidung zwischen radialer und fokussierter Stoßwellentherapie sollte auf Basis der Beschwerdeart, Tiefe und Behandlungsziele getroffen werden. Beide Verfahren haben ihre Berechtigung und zeigen je nach Anwendungsfall unterschiedliche Vorteile.

Für oberflächliche, muskuläre Beschwerden eignet sich die rESWT hervorragend. Für tiefliegende, chronische oder knöcherne Indikationen ist die fESWT meist die bessere Wahl.

Wichtig: Lassen Sie sich von erfahrenen Fachärzt:innen beraten, die beide Verfahren beherrschen und individuell abstimmen können.

Radiale vs. fokussierte Stoßwellentherapie: Unterschiede, Wirkung & Anwendungstipps

Jul 10, 2025

Die Stoßwellentherapie hat sich in den letzten Jahren als eine beliebte, nicht-invasive Behandlungsmethode für verschiedenste orthopädische Beschwerden etabliert. Ob Fersensporn, Kalkschulter oder Muskelverletzungen – Stoßwellen können gezielt Schmerzen lindern und die Heilung unterstützen. Doch nicht jede Stoßwelle ist gleich: Die Unterscheidung zwischen radialer und fokussierter Stoßwellentherapie ist entscheidend für den Behandlungserfolg. In diesem Artikel erfahren Sie, worin sich die beiden Verfahren unterscheiden, wie sie wirken, wann welches Verfahren sinnvoll ist – und worauf Sie bei der Auswahl achten sollten. Ziel ist es, Patient:innen und Fachleuten eine klare Entscheidungshilfe zu bieten und das Thema radiale vs. fokussierte Stoßwellentherapie suchmaschinenoptimiert und verständlich aufzubereiten.

Was ist radiale Stoßwellentherapie (rESWT)?

Die radiale Stoßwellentherapie erzeugt mechanische Druckwellen, die sich fächerartig und flächig im Gewebe ausbreiten. Die Energie konzentriert sich auf die oberflächlichen Strukturen, weshalb sie bevorzugt bei muskulären Beschwerden, Triggerpunkten und Sehnenansätzen angewendet wird.

Technische Funktionsweise

Bei der rESWT wird mittels Druckluft ein Projektil in einem Applikator beschleunigt. Dieses trifft auf einen Transmitter, der die Energie auf das Gewebe überträgt. Die Wellen sind weniger gebündelt als bei der fokussierten Variante und dringen bis zu 3–5 cm tief in das Gewebe ein.

Typische Einsatzgebiete

  • Myofasziale Schmerzsyndrome

  • Triggerpunkttherapie

  • Achillessehnenreizungen

  • Tennis- oder Golferellenbogen

  • Muskelverhärtungen

Die Behandlung ist in der Regel weniger schmerzhaft, dafür oft etwas oberflächlicher in der Wirkung.


Was ist fokussierte Stoßwellentherapie (fESWT)?

Im Gegensatz zur radialen Stoßwelle ist die fokussierte Stoßwelle präzise gebündelt und erreicht deutlich tiefere Gewebeschichten mit höherer Energiedichte. Sie wird vor allem dort eingesetzt, wo das Problem tief im Gewebe liegt oder eine gezielte Knochenstimulation erforderlich ist.

Technischer Aufbau

Fokussierte Stoßwellen werden mittels:

  • piezoelektrischer,

  • elektromagnetischer oder

  • elektrohydraulischer Verfahren erzeugt.

Diese Energiequellen erzeugen kurze, hochenergetische Wellen, die exakt auf den Zielpunkt im Körper ausgerichtet werden können.

Typische Einsatzgebiete

  • Pseudarthrosen (nicht heilende Knochenbrüche)

  • Kalkschulter (Tendinosis calcarea)

  • Plantarfasziitis / Fersensporn

  • Tiefliegende Sehnen- oder Gelenkprobleme

Die fokussierte Stoßwelle gilt als medizinisch wirksamer, ist aber in der Anwendung häufig intensiver und kostenintensiver.


Unterschiede radialer und fokussierter Stoßwellen im Vergleich

Die Wahl zwischen rESWT und fESWT sollte nicht willkürlich, sondern auf Basis von Beschwerden, Lokalisation und Therapieziel getroffen werden. Hier die sieben wichtigsten Unterschiede:

1. Eindringtiefe

  • rESWT: max. ca. 3–5 cm

  • fESWT: bis zu 12 cm, auch tiefliegende Strukturen erreichbar

2. Energieverteilung

  • rESWT: breite Streuung, geringere Energiedichte

  • fESWT: punktgenau, hohe Energiedichte

3. Schmerzempfinden

  • rESWT: meist gut verträglich

  • fESWT: je nach Intensität schmerzhafter, ggf. Lokalanästhesie

4. Gerätetechnik

  • rESWT: kompakter, günstiger in der Anschaffung

  • fESWT: komplexe Technologie, teurer und oft nur in Fachzentren

5. Behandlungsziele

  • rESWT: Muskel- und Sehnenreizungen, myofasziale Trigger

  • fESWT: Kalkablagerungen, Knochenstimulation, tiefes Gewebe

6. Kosten & Verfügbarkeit

  • rESWT: günstiger, breiter einsetzbar

  • fESWT: teurer, selektiver Einsatz

7. Eignung je nach Indikation

  • Oberflächliche Beschwerden → rESWT

  • Tiefliegende oder chronische Probleme → fESWT


Wann ist welche Stoßwellentherapie die richtige Wahl?

Die Entscheidung für radial oder fokussiert hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Nach Art der Erkrankung

  • Fersensporn: beide Methoden wirksam, fESWT bei chronischem Verlauf

  • Kalkschulter: meist fESWT empfohlen

  • Muskelverspannungen: rESWT ausreichend

  • Tennisarm: je nach Tiefe, oft Kombination beider sinnvoll

Nach Lokalisation

  • Oberflächlich (Muskulatur, Sehnenansatz): rESWT

  • Tief (Knochen, Gelenknähe, Kapsel): fESWT

Kombination beider Verfahren

In der Praxis werden beide Verfahren oft ergänzend eingesetzt: Die radiale Stoßwelle für großflächige Lockerung, die fokussierte zur punktuellen Tiefenbehandlung.


Erfahrungen & Studien: Was sagt die Wissenschaft?

Zahlreiche Studien haben die Wirksamkeit von rESWT und fESWT untersucht. Die Ergebnisse sind differenziert, zeigen aber eine klare Tendenz:

Studienergebnisse im Überblick

  • Plantarfasziitis: Beide Methoden wirksam; fESWT zeigt langfristig bessere Ergebnisse

  • Kalkschulter: fESWT reduziert Kalkeinlagerungen deutlich

  • Tendinopathien (z. B. Tennisellenbogen): rESWT verbessert Funktion, reduziert Schmerzen

  • Pseudarthrose: Nur fESWT zeigt nachweislich regenerative Effekte

Leitlinien & Empfehlungen

Die ISMST (International Society for Medical Shockwave Treatment) empfiehlt den Einsatz beider Verfahren je nach Indikation, weist aber auf die größere Tiefenwirkung der fESWT hin.


FAQ: Häufige Fragen zur radialen & fokussierten Stoßwellentherapie

Was ist besser: radiale oder fokussierte Stoßwellentherapie?

Das kommt auf die Art und Tiefe der Beschwerden an. Oberflächliche Muskelprobleme sprechen gut auf rESWT an, tiefer liegende Beschwerden auf fESWT.

Ist die Behandlung schmerzhaft?

Radiale Stoßwellen sind meist gut verträglich. Fokussierte Stoßwellen können schmerzhaft sein, insbesondere bei hoher Energie. Eine lokale Betäubung kann helfen.

Wie oft sollte behandelt werden?

In der Regel 3—5 Sitzungen im Abstand von 7–10 Tagen. Die genaue Zahl hängt von der Diagnose und dem Verlauf ab.

Werden die Kosten übernommen?

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten nur in sehr wenigen Fällen (z. B. Fersensporn). Privatkassen zahlen häufiger, vorherige Abklärung ist ratsam.

Kann man beide Verfahren kombinieren?

Ja. Viele Praxen nutzen die Kombination, um erst das Gewebe zu lockern (rESWT) und dann gezielt tiefer zu arbeiten (fESWT).


Fazit: Entscheidungshilfe für Patient:innen & Ärzt:innen

Die Entscheidung zwischen radialer und fokussierter Stoßwellentherapie sollte auf Basis der Beschwerdeart, Tiefe und Behandlungsziele getroffen werden. Beide Verfahren haben ihre Berechtigung und zeigen je nach Anwendungsfall unterschiedliche Vorteile.

Für oberflächliche, muskuläre Beschwerden eignet sich die rESWT hervorragend. Für tiefliegende, chronische oder knöcherne Indikationen ist die fESWT meist die bessere Wahl.

Wichtig: Lassen Sie sich von erfahrenen Fachärzt:innen beraten, die beide Verfahren beherrschen und individuell abstimmen können.